Der Rabenhorst
Geschichte aufgezeichnet von Herr Wolfgang Juncker
Wie der Rabenhorst zu seinem Namen kam
So viel vorab: Nein, es waren nicht die großen, schwarzen Ahnenvögel, die dem Waldidyll Rabenhorst seinen Namen gaben - wenngleich das Namenswort dies nahe legen mag.
Paul Raabe, seiner Zeit (um 1900) Direktor der Homburger Eisenwerk AG, der ursprünglichen Schraubenfabrik Roth & Schüler, erkaufte sich den „Betriebsfrieden“, indem er dem Wortführer der Belegschaft eine Gunst erwies. Das Protektionskind war der Montageschlosser Jakob Peter. Rot wie seine Haare soll seine politische Einstellung gewesen sein. Daher hatten die Einheimischen dem Homburger Original den U-Namen „Roter Peter“ zugelegt. Paul Raabes finanzieller Unterstützung hatte es Peter zu verdanken, dass er sich den Bau einer Schankwirtschaft am hinteren Rossberg leisten konnte. Ihm zu Ehren erhielt das ehemalige Lokal und heutige renommierte Vier-Sterne-Hotel seinen Namen: Rabenhorst.
Historie
Eine ehemalige Waldgaststätte wie diese verspricht in ihrem Ambiente Beschaulichkeit, Geborgenheit und Gemütsruhe, mitunter auch Heimelichkeit. Ein solcher Hort der Gemütlichkeit war der von den Einheimischen, vom einfachen Mann wie von Honoratioren, gepriesene „Rabenhorst“. Hier fand man sich zusammen. Hier feierten Schüler den Abschluss, des Schuljahrs, hier richteten Skatbrüder ihren Stammtisch ein, hier gelüstete es „Anstalt"-Ärzte wie Genesenden der nahe gelegenen Universitätsklinik nach einem Umtrunk.
Geborgen liegt der „Rabenhorst“ in dem breiten Waldgürtel des hinteren Rossbergs zwischen Homburg und Kirrberg, auf Homburger Bann, einem Grenzstein zufolge nur etwa einen Kilometer von der ehemaligen Reichsgrenze entfernt. Die Geschichte dieses Homburger Identität stiftenden Gasthofs spielt eine untergeordnete Rolle: Allenfalls wird der „Rabenhorst“ als Orientierungspunkt für ein nahe gelegenes keltisches Hügelgrab beiläufig erwähnt.
Bereits die Gründung der Schankwirtschaft, ermöglicht durch die Erschließung eines 75 m tiefen Brunnens, warf Schatten. Am 10. August 1924, einem Sonntag, eröffnete Peter seine Ausflugswirtschaft. Im Ausschank empfahl er Milch, Kaffee und Selterswasser, aber nicht Bier, doch bot er Gebäck und kleine Speisen feil, verbunden mit der Zusicherung guter Qualität. Einen Namen gab er seiner beschaulichen, im weiten Umkreis von Kiefern umstandenen Waldschenke nicht.
Ab November 1926 übernahm Emil Steiner die Führung der nach wie vor dem „Roten Peter“ gehörenden Wirtschaft am Rossberg unter Betonung, es sei für Alles in Allem bestens gesorgt. Im Mai 1927 erhielt den Zuschlag bei einer Zwangsversteigerung des Grundstücks der Erbacher Friedrich Krauter. Unter seiner Regie blühte das Lokal auf und entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugsziel der Homburger. 1934 kauften die Eheleute Krauter ein benachbartes Waldgrundstück hinzu. Doch dem munteren Aufstieg folgte ein tragischer Absturz durch den Zweiten Weltkrieg.
Am 1. Januar 1946 eröffnete der Sohn Alfons Krauter die Schankwirtschaft. Nach einem Um- und Erweiterungsbau, Gastraum und Nebenzimmer im Erdgeschoss, drei Fremdenzimmer im Obergeschoss, wurde das „Gasthauses zum Rabenhorst" am 5. April 1952 von Familie Krauter wieder eröffnet. Nach Alfons Krauters frühem Tod im Januar 1978, führte seine Frau Margarethe als Erbin die zunehmend an Renommee gewinnende Gaststätte in eigenem Namen weiter, unterstützt von ihrer Tochter Ingrid.
Aufschwung und neues Renommée
Der „Rabenhorst“ war, in Homburg eine Rarität, ein brauereifreies Lokal, bis sich die Inhaberin aus Altersgründen zur Verpachtung an die Karlsbergbrauerei KG Weber durchrang. Nach diversen Unterpachtverträgen übernahm nach drei Jahren des Übergangs als Unterpächter, das Ehepaar Bernhard und Petra Pinl 1996 die Gaststätte.
Mit diesem Eigentümerwechsel ist die Ära Rabenhorst in ihrer Schlichtheit und Einfühlsamkeit zu Ende gegangen. Die Familie Pinl setzte einen neuen Meilenstein, der - vom Namen und der idyllischen Lage abgesehen - mit dem früheren Gasthof so gut wie nichts mehr gemein hatte. Entstanden war im Laufe der Zeit ein herrschaftliches Landhaus, ein Vier-Sterne-Hotel. Wenngleich das Hotel, das auf einer geheimnisvollen Fahrstraße durch den Wald zugänglich ist, der ursprünglichen Gaststätte nicht mehr entsprach, blieb der Name damals erhalten. Der „Rabenhorst“, Homburgs größte Hotelanlage, war nicht zuletzt wegen seiner viel gelobten Feinschmecker-Küche zu einem bundesweiten Magneten avanciert. Vereinigungen wie die „Châine de Rôtisseur“ oder der Rotary-Club Homburg erkoren es zu ihrem Domizil.
Wald-Idyll Rabenhorst „Das-etwas-andere-Hotel“ in dem Jeder sein Zuhause findet
bei Familie Niemeijer und ihrem Team
Seit 1. April 2020 ist der ehemalige „Rabenhorst“ in neuen Händen. Für die niederländische Familie Niemeijer geht hier ein Traum in Erfüllung. Ronald Niemeijer und Ellen Niemeijer-Voss (gebürtige Pfälzerin aus Landau ) sind, nach langer Suche nach dem passenden Ort endlich angekommen - zusammen mit ihrer jüngsten Tochter Evelijn. Mit großem Engagement und noch mehr Herzblut, dem entsprechenden Know-How und jeder Menge Unterstützung durch ihr Team, durch die Stammgäste und durch neue Gästen sowie Geschäftspartner, trotzten sie den beiden herausfordernden Corona-Jahren. Der ehemalige Personalchef und die erfahrene Krankenpflegerin und Betreuerin für Menschen mit Down-Syndrom nutzten vielmehr die Zeit, um diesen besonderen Ort mit seinen einzigartigen Möglichkeiten zu erspüren und aus dieser Schwingung ein neues, zeitgemäßes Konzept zu entwickeln zum Wohle ihrer Gäste, ihrer Mitarbeiter, ihrer Geschäftspartner. Die Familie Niemeijer führt den ehemaligen „Rabenhorst“ somit zu einer völlig neuen Ära. Der „Rabenhorst“ ist jetzt das „Etwas-andere-Hotel“ in dem Jeder seinen „Horst“, sein Zuhause findet.
Die ersten Meilensteine waren schnell gesetzt:
Naturverbundenheit mit Waldführungen und Waldseminaren, Bienenvolk auf dem Gelände und vielem mehr
Das „Etwas-andere-Hotel“ ist erneut selbst bestimmt und frei von jeglicher Bindung an eine Brauerei
Gelebte Inklusion durch Zusammenarbeit mit „Gemeinsam-Leben-Lernen-Saar“
Auszeichnung als „Familienfreundliches Unternehmen“, in dem Sicherheit, Respekt und Vertrauen als höchste Maxime gelebt werden.
Eigenes Bienenvolk im Garten zur Naturförderung und eigener Honig aus dem Rabenhorst-Wald von höchster Güte (Reinprodukt ohne Zusatz von Zuckerlösung im Bienenfutter)
Zertifiziert für „Wanderbares Deutschland“
Zertifiziert für „Bett&Bike“
Motorradfreundliches Haus
Barriere-armes Haus mit „Reisen für Alle“
Verständnis für Menschen mit Beeinträchtigung und entsprechende Hilfeleistung, integriert statt isoliert
Barrierefreiheit für Gehörgeschädigte (in Kooperation mit der Universitätsklinik des Saarlandes in Homburg und der Tourismus Zentrale Saarland GmbH)
Stammgäste wie Neukunden dürfen sicher sein, (weiterhin) auf hohem Niveau mit Wohlfühl-Charakter betreut zu werden. Gerne begrüßt das „Waldidyll Rabenhorst – das Etwas-andere-Hotel“ Geschäftsreisende, die diesen entspannenden Horst im Grünen schätzen. Allein durch seine Lage am Waldrand, mit immer wieder neuen Routen-Vorschlägen oder Ausflugs-Programmen neben seligem Nichtstun in unserem Wald-Paradies, bietet sich das „Waldidyll Rabenhorst – das Etwas-andere-Hotel“ Ruhesuchenden, Auszeitlern, Reisenden auf der Durchreise, (Rad-) Wanderern, Motorradfahrern oder Oldtimer-Touristen auf der Suche nach dem Besonderen als die ideale Bleibe an. Entspannung, Erholung und „Auftanken“ pur, die das Waldidyll Rabenhorst – das Etwas-andere-Hotel allen seinen Gästen bietet.






